Wie Komplexitäten in Unternehmens
transformationen erfolgreich gemeistert werden: neue Erkenntnisse von Oxford Economics

Geschrieben von SAP Signavio Team | 5 Min. Lesedauer
Veröffentlicht am: 30. Januar 2025 - Letzte Änderung am: January 30th, 2025
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In der heutigen dynamischen Geschäftslandschaft ist „Transformation“ kein bloßer Geschäftsjargon mehr, sondern ein strategisches Muss für Unternehmen, die wettbewerbsfähig und relevant bleiben möchten. Trotz ihrer Bedeutung haben viele Führungskräfte jedoch mit der Komplexität von Transformationen zu kämpfen. Die kürzlich in Zusammenarbeit mit Oxford Economics erarbeitete Studie „Auf den Punkt gebracht: Was kosten Unternehmenstransformationen wirklich?“ gibt Aufschluss über die Herausforderungen und liefert Führungskräften, die sich gerade in diesem Prozess befinden, wertvolle Einblicke.

Unternehmenstransformationen: eine Bestandsaufnahme

Im Schnitt stießen Unternehmen in den letzten drei Jahren rund neun Initiativen zur Transformation an; fast die Hälfte verlief jedoch nicht planmäßig – und fast 60 % sprengten das veranschlagte Budget.

Die Studie zeigt eine verblüffende Tatsache: Für das Konzept der Unternehmenstransformation gibt es keine klare, allgemein akzeptierte Definition. Mehr als ein Viertel der Führungskräfte, die den Wandel vorantreiben, räumen ein, dass der Begriff für sie keine konkrete Bedeutung hat. Diese Unklarheit geht über die rein sprachliche Ebene hinaus – sie hat reale Auswirkungen darauf, wie Unternehmen ihre Transformationsinitiativen angehen und umsetzen.

Vergegenwärtigen Sie sich Folgendes: Im Schnitt stießen Unternehmen innerhalb von drei Jahren neun Initiativen zur Transformation an. Jedoch verlief fast die Hälfte dieser Initiativen nicht planmäßig, und bei circa 60 % kam es zu Budgetüberschreitungen. Diese Zahlen zeigen eindrücklich, dass es für viele Organisationen ein herausforderndes Unterfangen ist, eine Unternehmenstransformation zum Erfolg zu führen.

Ein Mangel an Klarheit ist häufig die Krux

Eine der wichtigsten Erkenntnisse des Berichts ist der direkte Zusammenhang zwischen präziser Zielsetzung und Erfolg. Unternehmen, die keine klare Vorstellung von ihren Transformationszielen und Werttreibern haben, geraten oft ins Hintertreffen. Diese fehlende Klarheit äußert sich auf verschiedene Weise:

  • fehlende Abstimmung zwischen Abteilungen
  • Schwierigkeiten, den Erfolg der Transformation zu messen
  • Herausforderungen bei der Priorisierung von Initiativen
  • fehlende Akzeptanz der Belegschaft

Interessanterweise sind fast 80 % der Führungskräfte der Meinung, dass ihre Transformationsinitiativen klare Ziele verfolgen. Deren Umsetzung bildet jedoch für viele immer noch eine Herausforderung. Diese Kluft deutet darauf hin, dass ein klares Ziel nur der erste Schritt ist. Von der Vision konkrete Pläne, Maßnahmen, und messbare Ergebnisse abzuleiten, ist der Punkt, mit dem viele Unternehmen hadern.

Das Datendilemma

84 % der Führungskräfte geben an, dass sie über verlässliche Prozess- und Anwendungsdaten verfügen, aber ein Drittel räumt ein, dass diese nicht schnell oder effektiv übermittelt werden.

In der heutigen datengetriebenen Welt sollte man davon ausgehen können, dass Betriebe über alle Informationen verfügen, die sie für eine erfolgreiche Transformation benötigen. Die Studie zeigt jedoch ein anderes Bild. Während 84 % der Führungskräfte glauben, dass die Unternehmensleitung auf verlässliche Daten zu Geschäftsprozessen und IT-Landschaften zugreifen kann, räumt ein Drittel ein, dass diese Daten nicht schnell oder effektiv übermittelt werden.

Außerdem klafft eine eklatante Lücke zwischen der Erfassung und der Nutzung von Daten. Viele Organisationen verfügen zwar über eine Flut an Daten, gewinnen aber keine Erkenntnisse aus ihnen. Nur knapp über die Hälfte der befragten Führungskräfte gibt an, dass ihr Unternehmen Daten effektiv zur Entscheidungsfindung, zur Priorisierung von Verbesserungsmaßnahmen und als Orientierungshilfe für die nächsten Schritte nutzt.

Der Technologiefaktor

Neue digitale Technologien wie KI, RPA und Cloud Computing werden häufig als bahnbrechend für Unternehmenstransformationen angepriesen. Die Studie untermauert ihren potenziellen Einfluss: 69 % der Führungskräfte bestätigen, dass diese Technologien die Art und Weise, wie Transformationsprogramme durchgeführt werden, signifikant verändern werden.

Der Einsatz hinkt jedoch den Ansprüchen hinterher. Nur rund ein Viertel der Unternehmen hat bereits die Pilotphase bei der Implementierung von RPA-Software hinter sich, und fast zwei Drittel befinden sich noch in der frühen Phase der Einführung von Process-Mining-Tools. Diese zögerliche Umsetzung kann Transformationsinitiativen ausbremsen und die allgemeine Unternehmensperformance beeinträchtigen.

Die Rolle von KI

Künstliche Intelligenz verdient hier eine gesonderte Erwähnung. Mehr als die Hälfte der Führungskräfte schreibt KI einen erheblichen Einfluss auf Transformationsinitiativen zu; jedoch nutzt nur ein Drittel für diese Initiativen derzeit KI. Bedenklich ist, dass 57 % keine umfassenden Risikobewertungen hinsichtlich des Einsatzes von KI bei der Transformation durchgeführt haben.

Diese Kluft zwischen der wahrgenommenen Bedeutung von KI und ihrer tatsächlichen Umsetzung, im Verbund mit einem Mangel an robusten Governance-Richtlinien, deutet darauf hin, dass der Einsatz von KI bei der Transformation für Unternehmen eine Chance, zugleich aber auch einen Stolperstein darstellen kann.

Ein Ausblick: der Weg zu einer erfolgreichen Transformation

Die Studie zeigt zwar zahlreiche Herausforderungen auf, bietet aber auch mögliche Lösungen. Unternehmen, die ihre Transformationsziele klar definieren, ihre Daten effektiv nutzen und neue Technologien durchdacht implementieren, sind besser aufgestellt, um das volle Potenzial ihrer Transformationsstrategie auszuschöpfen.

Viele Führungskräfte überschätzen die Fähigkeit ihres Unternehmens, auf transformationsbezogene Risiken zu reagieren, was die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Bewertung und Anpassung unterstreicht.

Von entscheidender Bedeutung sind eine kontinuierliche Risikobewertung und eine realistische Sicht darauf, ob organisatorische Voraussetzungen erfüllt sind. Die Studie ergab, dass viele Führungskräfte die Fähigkeit ihres Unternehmens überschätzen, auf transformationsbezogene Risiken zu reagieren, was die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Bewertung und Anpassung unterstreicht.

Da sich das Geschäftsumfeld in rasantem Tempo weiterentwickelt, wird die Fähigkeit, Transformationen erfolgreich zu meistern, entscheidend dafür sein, welche Unternehmen florieren und welche zurückfallen werden. Wenn sich Führungskräfte dieser Herausforderungen bewusst sind und aktiv daran arbeiten, sie zu bewältigen, können sie ihre Chancen auf eine erfolgreiche Transformation deutlich erhöhen.

Mehr erfahren

Informieren Sie sich ausführlicher über die Ergebnisse der Studie und erfahren Sie mehr darüber, wie Sie durch eine wirkungsvolle Unternehmenstransformation Ihre Wettbewerbsposition stärken können. Wir laden Sie ein, sich die komplette, in Kooperation mit Oxford Economics entstandene Studie anzuschauen: „Auf den Punkt gebracht: Was kosten Unternehmenstransformationen wirklich?“

Veröffentlicht am: 30. Januar 2025 - Letzte Änderung am: January 30th, 2025